Die SPD konnte gegen den Widerstand von CDU/CSU durchsetzen, dass in Deutschland das Rentenniveau bei 48% gesichert wird. Die ARD-Sendung Plus-Minus berichtete aber am 29.08.2018, dass österreichische Rentner rund 80 % ihres durchschnittlichen Bruttoeinkommens nach 45 Beitragsjahren bekommen.
Plus-Minus-Video zur österreichischen Rente
Wie ist das möglich?
Anders als in Deutschland zahlen in Österreich alle Erwerbstätigen in die Rentenkasse, auch Selbständige und Geringverdiener mit einem Einkommen ab 450 Euro bis hin zur Obergrenze von rund 5.000 Euro.
In Österreich bezahlen die Arbeitgeber 12,55 Prozent Beitrag in die Rentenkasse und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nur 10,25 Prozent, seit 30 Jahren.
Die österreichischen Renten bei Arbeitern und Angestellten liegen jetzt bei den Männern 1.079 Euro jeden Monat über denen der Männer in Deutschland und bei den Frauen sind es immer noch 341 Euro über den Frauen in Deutschland.
Durch den Rentenbeschluss von SPD und CDU/CSU wird es jetzt auch Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente und Änderungen bei der Mütterrente geben.
Für Fachleute wie den Wirtschaftswissenschaftler Prof. Peter Bofinger, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, sind diese Maßnahmen aber insgesamt nicht nachhaltig: "Bei den kleinen Schritten besteht das Problem, dass die Mittel, die man für das große Ziel braucht, unterwegs verausgabt werden und dass dann tatsächlich nicht genug da ist, um das insgesamt vernünftig zu lösen. Und worauf es wirklich im Rentensystem ankommt ist, dass es sehr viel umfassender angelegt werden muss, als es heute der Fall ist. Das heißt, es darf nicht nur die abhängig Beschäftigten einschließen, sondern es muss auch die gesetzliche Rentenversicherungspflicht für Selbständige geben."
Wir von der DL21-Bayern meinen, dass auch wir in Deutschland ein Rentensystem ähnlich dem in Österreich anstreben sollten. Dazu ist die schon lange von der SPD angestrebte Bürgerversicherung erforderlich, in die alle Bürger einzahlen.